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Carl I. (Andere Gedichte)


 Carl I.

Im Wald, in der Köhlerhütte sitzt
Trübsinnig allein der König;
Er sitzt an der Wiege des Köhlerkind’s
Und wiegt und singt eintönig:

Eyapopeya, was raschelt im Stroh?

Es blöken im Stalle die Schafe –
Du trägst das Zeichen an der Stirn
Und lächelst so furchtbar im Schlafe.

Eyapopeya, das Kätzchen ist todt –

Du trägst auf der Stirne das Zeichen –

Du wirst ein Mann und schwingst das Beil,
Schon zittern im Walde die Eichen.

Der alte Köhlerglaube verschwand,
Es glauben die Köhlerkinder –

Eyapopeya – nicht mehr an Gott

Und an den König noch minder.

Das Kätzchen ist todt, die Mäuschen sind froh –

Wir müssen zu Schanden werden –
Eyapopeya – im Himmel der Gott

Und ich, der König auf Erden.


Mein Muth erlischt, mein Herz ist krank,
Und täglich wird es kränker –
Eyapopeya – du Köhlerkind
Ich weiß es, du bist mein Henker.

Mein Todesgesang ist dein Wiegenlied –

Eyapopeya – die greisen
Haarlocken schneidest du ab zuvor –
Im Nacken klirrt mir das Eisen.

Eyapopeya, was raschelt im Stroh?

Du hast das Reich erworben.

Und schlägst mir das Haupt vom Rumpf herab –
Das Kätzchen ist gestorben.

Eyapopeya, was raschelt im Stroh?
Es blöken im Stalle die Schafe.

Das Kätzchen ist todt, die Mäuschen sind froh –

Schlafe, mein Henkerchen, schlafe!



Eingetragen am 08.11.2011 09:33:07 von 2rhyme
Autor: Heinrich Heine
Quelle: de.wikisource.org
Weitere Informationen unter: http://de.wikisource.org



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