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Thränen deß Vaterlandes Anno 1636 (Andere Gedichte)

XXVII. Thränen deß Vaterlandes /
Anno 1636.

WIr sind doch nunmehr gantz / ja mehr denn gantz verheeret!
     Der frechen Völcker Schar / die rasende Posaun
     Das vom Blutt fette Schwerdt / die donnernde Carthaun.
Hat aller Schweiß / vnd Fleiß / vnd Vorrath auff gezehret.

Die Türme stehn in Glutt / die Kirch ist vmbgekehret.
     Das Rahthaus ligt im Graus / die Starcken sind zerhaun.

     Die Jungfraun sind geschänd’t / vnd wo wir hin nur schaun
Ist Feuer / Pest / vnd Tod / der Hertz vnd Geist durchfähret.
     Hier durch die Schantz vnd Stadt / rinnt allzeit frisches Blutt.

     Dreymal sind schon sechs Jahr / als vnser Ströme Flutt /

Von so viel Leichen schwer / sich langsam fortgedrungen
     Doch schweig ich noch von dem / was ärger als der Tod /
     Was grimmer denn die Pest / vnd Glutt vnd Hungersnoth
Das auch der Seelen Schatz / so vielen abgezwungen.



Eingetragen am 08.11.2011 09:35:09 von 2rhyme
Autor: Andreas Gryphius
Quelle: de.wikisource.org
Weitere Informationen unter: http://de.wikisource.org



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