An die Horen (Andere Gedichte)
An die Horen. Schöne himmlische Schwestern, leichte Horen, Die ihr auf Aetherflügeln Schmerz und Freude Zu den Sterblichen bringt, und Nacht und Morgen Wechselnd heraufführt;
Hört, o Töchter Kronions, mich! so lang noch Locken der Jugend meine Stirn umkränzen, Schwebt in ernster Gestalt vor meiner heitern Seele vorüber! Führt mich in der Betrachtung stillen Tempel,
Mildert der Jugend rasche Glut mit ernsten Bildern, daß ich nicht untergeh’ im Meere Heißer Gefühle. Aber dekt mich des Alters Schnee dann schwebt mir Lächelnd in sanftem Morgenglanz vorüber.
Dann, o Göttinnen hellt den matten Blick mit Rosigen Bildern. LOUISE.
Eingetragen am 08.11.2011 09:32:59 von 2rhyme
Autor: Karoline Marie Luise Brachmann
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