Letzte Umarmung (Gedanken)
Umarmung
Komm zu mir, süßer Tod, und nimm mich hier fort aus des Lebens Plag‘ und Not an einen andern, bess ‘ren Ort!
Komm, lieber Tod, nimm mich in den Arm! Sollst mir als Freund willkommen sein! Halt mich fest und halt mich warm, Herz und Glieder sind schon kalt wie Stein.
Komm, Schnitter Tod, auf deiner Mähre, schwing die Sense, zerschneid den Faden, ich weine keine einzge heiße Zähre, will dich gern bei mir zu Gaste laden!
Komm, Gevatter Tod, auf leisen Sohlen, umarme mich und drück mich fest! Komm, du sollst mich bald schon holen, feiere mit mir mein allerletztes Fest!
Komm, du Knochenmann, fahl und bleich. Mich hält hier nichts auf Erden. Ob Leben oder Tod, das ist mir gleich! Ich will nur noch zu Asche werden!
Und willst du alter Fahrensmann mich noch nicht auf deinen Karren laden, ja, was bleibt mir andres übrig dann, als weiter zu zappeln am Lebensfaden!
J.W. 2020
Eingetragen am 30.08.2022 16:57:57 von Federstilzchen
Autor: Jens Wohlkopf
Quelle: Eigenes Gedicht
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