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Das Kind (Heine) (Andere Gedichte)


 XIV.
 Das Kind.

Den Frommen schenkt’s der Herr im Traum,
Weißt nicht wie dir geschah!
Du kriegst ein Kind und merkst es kaum,
Jungfrau Germania.

Es windet sich ein Bübelein

Von deiner Nabelschnur;
Es wird ein hübscher Schütze seyn,
Als wie der Gott Amur.

Trifft einst in höchster Luft den Aar,

Und flög’ er noch so stolz,

Den doppelköpfigen sogar
Erreicht ein guter Bolz.

Doch nicht wie jener blinde Heid,

Nicht wie der Liebesgott,

Soll er sich ohne Hos’ und Kleid

Zeigen als Sanskülott.

Bey uns zu Land die Witterung,
Moral und Polizey
Gebieten streng, daß Alt und Jung

Leiblich bekleidet sey.

Eingetragen am 08.11.2011 09:33:10 von 2rhyme
Autor: Heinrich Heine
Quelle: de.wikisource.org
Weitere Informationen unter: http://de.wikisource.org



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