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William Shakspeare's sämmtliche Gedichte/Sonett LXIV (Andere Gedichte)

Wenn durch der Zeiten grimme Hand entstellt,
Ich seh’ Jahrhunderts stolze Pracht im Staube,
Der Zinne mächt’ge Wucht zur Erd’ gefällt,
Und ew’ges Erz der Menschenwuth zum Raube;

Gewahr’ des gier’gen Oceans Gewinn,

Den er des Ufers Königreich entrungen;
Wie sich das Feste nahm die Meere hin,
Verlierend stets Ergänzung sich erzwungen;
Daß ird’sches Sein geschützt durch keine Schranke,

Und von Zerstörung unerfaßt nichts bliebe –

Erschau’ ich dies, dann regt sich der Gedanke:
Vernichten wird die Zeit auch meine Liebe.
    Wie Tod ist solch Gedanke, denn du mußt
    Beweinen, daß Besitz dir bringt Verlust.



Eingetragen am 08.11.2011 09:35:36 von 2rhyme
Autor: William Shakespeare
Quelle: de.wikisource.org
Weitere Informationen unter: http://de.wikisource.org



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