Schietweer (Natur)
Schietweer
Die Sonne schmilzt vom grauen Himmel
in Tropfen, mal groß, mal klein, Wolkengequengel.
Wenn Engel reisen weint der Himmel -
sagt man. Ich sehe keinen Engel.
Die Sonne scheint in nassen Tränen,
die lautlos und grau hernieder wallen.
Man könnte sich unter der Dusche wähnen.
Die Sonnentropfen fallen und fallen.
Die Sonne scheint in Strömen,
aber wir leben gar nicht in Strömen?
Wo eigentlich liegt das: Strömen?
Warum muss sich die Sonne nass verströmen?
Der Regen, so heißt es, bringt Segen!
Sagt man wohl so. Mich macht er nur nass.
Ich muss raus: Mich und den Hund bewegen.
Der ist wasserscheu und findet ’s auch nur krass!
In Bälde wird das Wetter besser!
Sagen uns die Wetterfrösche im Funk.
Ich wollte, ich wohnte in Bälde!
Dort steht die Sonne in vollem Prunk.
Alles Gute kommt von oben!
Oder ist Petrus nur inkontinent?
Ich hab’ die Wolken doch permanent
mit der langen Stange weitergeschoben!
Ob wohl die Särge auf dem Friedhof
und die Urnen wasserdicht geblieben sind?
Ich fände es nun wirklich doof,
wenn mir Wasser in die Urne rinnt!
Die Gedanken sind mir grau wie das miese Wetter.
Meine Haare auch, übrigens bei jedem Wetter.
Die Pampe unter meinen Füßen wird immer fetter.
Die Schreibtischlampe als Reservesonne ist mein Retter!
Das reichte mir als Mikroklima:
Regen aus der Dusche und Licht
aus der Lampe! Einfach prima!
Das Wetter da draußen brauche ich nicht!
Sonne, liebe Sonne, scheine mir doch heut’!
Lass doch das Weinen und trockne die Tränen,
denn über Dein Lachen sich jedermann freut!
Sei fröhlich, wie die glücklichen Dänen!
Eingetragen am 25.01.2025 10:50:12 von Federstilzchen
Autor: Keine Angabe
Quelle: Eigenes Gedicht
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