An Herrn Cunningham (Andere Gedichte)
Nun lacht die Wiese, blüht der Dorn In holder Frühlingszeit: Das, sanft bewegte, grüne Korn Sich milden Regens freut.
Die ganze Schöpfung trinkt mit Lust Was Gott beschieden hat, Nur ich allein, mit wunder Brust, Geh’ auf der Sorge Pfad. Das Fischlein in dem Silberbach,
Schießt blitzend hin und her, Und fürchtet, unter schatt’gem Dach Des Anglers Kunst nicht sehr. Mein Leben war der Silberbach, Das Fischlein, das war ich,
Doch Liebe, ach, hat nach und nach Verdorr’t den Quell und mich. Des kleinen Blümlein’s friedlich Loos, Dort an der Felsenwand, Das, außer Vögleins Liebgekos’,
Wohl Störung nie gekannt, War meines – bis die Liebe auch Gebleichet meine Blum’; Nun kommt in ihrem heißen Hauch All’ meine Jugend um.
Vom Schlaf die Lerche auf sich schwingt, In’s klare Blau hinein, Und thaubeglänzt ihr Liedchen singt Im Morgensonnenschein So fröhlich war ich und gesund
Bis mich, mit blum’ger Schling’, Die Liebe, ach, in trüber Stund’, Zu meinem Unglück fing. Wär’ ich erzeugt in Grönlands Schnee, Im Afrikanerland;
Nie hätte ich der Liebe Weh, Hätt’ Peggy nie gekannt. Der Mensch, deß Urtheil: „Hoff’ nicht mehr“ Wer schildert seinen Schmerz! Die Brust ist krank und freudeleer,
Gebrochen d’rin das Herz.
Eingetragen am 08.11.2011 09:32:59 von 2rhyme
Autor: Robert Burns
Quelle: de.wikisource.org
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