An meinen Mann auf der Reise (Andere Gedichte)
An meinen Mann auf der Reise. 1788. Laut heulet der Sturmwind Im luftigen Haupt Der zitternden Espe – Es brausen die Wogen
Ans zackigte Ufer, Weit über das Ufer, Weit über die Steine, Mit zischendem Schaum! Ich höre mit Zittern
Den rauschenden Sturm; Ich höre mit Beben Die heulenden Wogen! Fern ist der Geliebte, Im schaurigen Walde,
Am stürzenden Felsstrom, Im hallenden Thal! Es hellet kein Sternlein Dir, Lieber! den Pfad; Dir lächelt, dir winket
Kein Mondstral, o Trauter! In dunkleren Tiefen Weh’n hüpfende Flämmchen – O! folge, Geliebter, Den Täuschenden nicht!
O kehre bald wieder Zum heimischen Heerde! Nicht täuschende Flämmchen – Die Flamme der Liebe Im Busen des Weibes,
Das Lächeln der Freude Im Auge des Knaben, Die harren Dein hier.
Eingetragen am 08.11.2011 09:33:00 von 2rhyme
Autor: Friederike Brun
Quelle: de.wikisource.org
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