Wortendungen (Tipp):

Nach mehreren Endungen suchen

Um nach der Endung "ichten" und "ieben" gleichzeitig zu suchen,
die Endungen mit einem Leerzeichen trennen:
ichten ieben

Eine Endung auschliessen

Um nach der Endung "ichten" zu suchen; "lichten" aber auszu-
schliessen, bei der auszuschliessenden Endung ein Minus vorstellen:
ichten -lichten
select
LinkButton
 
Endung/Begriff:
select
LinkButton

 

Entartung (Andere Gedichte)

 VIII.

 Entartung.

Hat die Natur sich auch verschlechtert,
Und nimmt sie Menschenfehler an?
Mich dünkt die Pflanzen und die Thiere,
Sie lügen jetzt wie jedermann.

Ich glaub’ nicht an der Lilje Keuschheit.

Es buhlt mit ihr der bunte Geck,
Der Schmetterling; er küßt und flattert
Am End’ mit ihrer Unschuld weg.

Von der Bescheidenheit der Veilchen

Halt ich nicht viel. Die kleine Blum’,

Mit den koketten Düften lockt sie,
Und heimlich dürstet sie nach Ruhm.

Ich zweifle auch, ob sie empfindet,

Die Nachtigall, das was sie singt;

Sie übertreibt und schluchzt und trillert

Nur aus Routine, wie mich dünkt.

Die Wahrheit schwindet von der Erde,
Auch mit der Treu’ ist es vorbey.
Die Hunde wedeln noch und stinken

Wie sonst, doch sind sie nicht mehr treu.

Eingetragen am 08.11.2011 09:33:52 von 2rhyme
Autor: Heinrich Heine
Quelle: de.wikisource.org
Weitere Informationen unter: http://de.wikisource.org



Bitte anmelden oder registrieren


Forgot Password?