Iip Lunn (Andere Gedichte)
Helgoland
„Dat twölfte Mal iip Lunn, nich jümmers schien de Sunn. Ich saß zwischen Ober- und Unterland, zwischen Himmel und Erde auf einer Bank, wo ich mich wie im Traume fand, und in meinen Gedanken versank.
Da war nichts als Horizont, nichts an dem mein Blick sich stieß. Dieser Blick, so weit, so ungewohnt, der nichts als Freiheit mir verhieß. Wellen gischteten unter mir, tief und fern, Das Meeresrauschen hörte ich gern.
Der Himmel über mir hoch und blau und weit verströmte Unendlich- und Glückseligkeit. Dort, wo das Meer an Wolken stößt, scheint die Welt vom Leid erlöst. Die Weite zieht durchs Aug’ in Hirn und Herz und verdrängt für Augenblicke jeden Weltenschmerz.“
Jens Wohlkopf, 03/2010
Eingetragen am 13.11.2011 18:13:41 von Federstilzchen
Autor: Jens Wohlkopf
Quelle: Eigenes Gedicht
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