UMSTEIGEN (Andere Gedichte)
Zum neuen Jahr 2009
Im Fahren bin ich abgesprungen
vom alten Zug. Frei von Ballast
hab ich mich aufs Podest geschwungen
vor dem Tunnel. Drin, ohne Hast,
mit letzter Kraft der Null-null-acht
dampft tapfer nun dem Depot zu;
denn drei-eins-zwölf um Mitternacht
gemäss „tableau“ hat er dann Ruh.
Durchsichtig klar und hell die Sicht,
verheissungsvoll lockt Morgenlicht;
blank gefegt und frei die Gleise
laden ein zu neuer Reise.
Gespannt wart’ ich auf schmaler Schwelle
überm Trassee, just an der Stelle,
wo ich den alten Zug verlassen,
um hier dem neuen abzupassen.
Bald ist er da. Ich hör ihn rollen
aus dunklem Rohr, wie Donnergrollen.
Es naht mit Schwung der Null-null-neun!
Wohlan, ich geh das Wagnis ein!
Markus Bürki
Eingetragen am 20.12.2011 18:37:06 von Markus Bürki
Autor: Markus Bürki, Schlosswil CH-3082
Quelle: Eigenes Gedicht
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