Vergebliche Sehnsucht (Andere Gedichte)
Wenn ihr einst den Jüngling wieder sehet, Oede Fluren, den mein Herz erkor, O dann tritt der holde Lenz hervor, Blumen sprießen, wo sein Odem wehet.
Rings umher Suchet ihn mein Blick – Ach, und er Der Geliebte kehret nicht zurück. Süßer tönen, Vögel, eure Lieder,
Wenn euch zärtlich des Geliebten Ton Seine Liebe singt, und ihren Lohn; Er belebt erst eure Töne wieder. Rings umher Lauscht nach ihm mein Ohr –
Ach, und er Singt mir nicht mehr seine Liebe vor. Echo, ach du hörtest meine Klagen, Fragend oft vertraut’ ich dir mein Leid. Kommt er nicht zurück, voll Zärtlichkeit
Nach dem Mädchen, das ihn liebt, zu fragen? Rings umher Lauscht mein Ohr, mein Blick – Ach, und er Ruft mir nicht, und kehret nie zurück.
Und mir flüstern schaurig süße Stimmen Aus des Stromes Silberspiegel zu: Komm zu mir, ins stille Land der Ruh Sollst du sanft auf meinen Wogen schwimmen. Ach! hinab
Zieht mich wilder Schmerz. Tief im Grab Ruht der Freund, da ruh‘, o müdes Herz.
Eingetragen am 08.11.2011 09:35:20 von 2rhyme
Autor: Carl Streckfuß
Quelle: de.wikisource.org
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