Berliner Republikaner (Fontane) (Andere Gedichte)
Berliner Republikaner. Berliner Jungen scharten sich Vor einiger Zeit allabendlich Nicht weit vom Kupfergraben Und sangen gottserbärmlich:
„Wir brauchen keenen Kenig nich, Wir wollen keenen haben!“ Da endlich packt ein Fußgendarm Nicht eben allzuzart am Arm Den allergrößten Jungen,
Und spricht: „He, Bursch, juckt dir das Fell, Du Tausendsapperments-Rebell? Was hast du da gesungen?“ Doch der Berliner comme il faut[1] Erwidert: „Hab Er sich nicht so,
Und laß Er sich begraben; Wozu denn gleich so ängstiglich, Wir brauchen keenen Kenig nich, Weil wir schon eenen haben!“
Auch in: - Theodor Fontane. Band II. Gedichte. Einzelpublikationen. Gedichte in Prosatexten. Gedichte aus dem Nachlaß. Herausgegeben von Joachim Krueger u. Anita Golz. Aufbau-Verlag Berlin und Weimar. 1. Auflage 1989. ISBN 3-351-01023-0, S. 54-55
- ? Wie es sich gehört (französisch)
Eingetragen am 08.11.2011 09:33:05 von 2rhyme
Autor: Theodor Fontane
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