Woher - wohin? (Gedanken)
Woher – wohin?
Woher ich komme? Von dort! Ich weiß nicht wo ich bin. Hier. Mich plagt geografische Neugier. Meine Schritte führen mich fort.
Niemand sagt mir wo ich bin. Ich stecke hier fest im Nirgendwo und sehne mich nach irgendwo. Wo will ich eigentlich hin?
Wo bin ich? Wo bist Du? Ich sehe und höre Dich nicht, aber Du bist da, ich weiß es schlicht. Ich will doch nur meine Ruh’!
Meine Landkarte ist weißes Papier. Keine Linien, keine Zeichen, keine Möglichkeit mein Ziel zu erreichen. Ich will nicht bleiben, nur fort von hier!
Wie weit neigt sich der Horizont? Immer dem Himmel entgegen, der Mensch muss sich ja bewegen. Bis zur nächsten Wolkenfront.
Ob schon die nächste Wolke bricht? Woher kommt das ewige Wohin? Worin liegt meines Wandelns Sinn? Es ist dunkel im Sonnenlicht.
Was wird am Ende des Weges sein? Wo wird mein Weg überhaupt enden? Kann ich mich und mein Los wenden? Wo finde ich mich am Ende ein?
Ich alter Mann steh am Hafen und warte auf das: Worauf! Vom Woher zum Wohin: ein Lebenslauf. Vom Laufen müde leg’ ich mich schlafen.
Kommt die Zeit, wenn sie vergeht? Wie viele Zeiten sind schon vergangen? Kann man am Zeiten-Ende neu anfangen? Noch ist Zeit so lange die Erde sich dreht.
Der Lebensweg dreht sich im Kreis. Es geht nicht zum Woher zurück. Das Wohin birgt leider kein Glück. Eben noch Kind, jetzt schon ein Greis.
Das Woher ist lange vergangen. Am Ende des Wohin liegt das Grab. Worauf warten? Warten wir ’s ab. Alter Zausel in Erinnerung gefangen.
J.W. nach Motiven von „Element Of Crime“, 2021
Eingetragen am 30.08.2022 16:18:22 von Federstilzchen
Autor: Jens Wohlkopf
Quelle: Eigenes Gedicht
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