Island (Andere Gedichte)
Island 2011
"In Island gibt es viele tolle Trolle.
Die meisten sind aus Holz und Wolle.
Die Anna hört sogar Musik aus Steinen.
Sie ist verrückt, so will mir scheinen.
Wenn ich Musik aus Steinen hör',
geh' ich zum Arzt und bitte sehr:
Es ist mein fester Wille,
bitte gebt mir dafür ne Pille!
Ich will nicht, dass ich Stimmen höre,
sonst spricht nächstens noch zu mir ne Möhre!
Und hör' ich aus dem Braten noch das Schwein,
dann kriege ich das große Schrei'n!
Doch seit ich Anna sah, glaub ich an Elfen!
Bitte, Doktor, können Sie mir helfen?
Ich glaub', ich muss zur Kur!
Ich spreche schon mit unbeseelter Flur!
Dies Island ist für mich sehr ungesund,
dafür ist die Unterwelt der Grund!
An Trolle will ich gar nicht glauben!
Elfen könnten mir die Ruhe rauben.
Steine gibt's hier überall,
drüber rauscht ein Wasserfall,
Vulkane spucken jederzeit,
Geysire speien landesweit,
13 Weihnachtsmänner quälen einen hier!
Die Sonne scheint der Nacht zur Zier.
Das Wasser kalt, die Gletscher mächtig,
nur Schafe wachsen hier so richtig prächtig.
Die Pferde haben alle einen fünften Gang,
die Winternacht dauert gar vier Monat' lang.
Die Mädchen hier sind zwar sehr schön,
doch kannst du sie im Dunkeln ja nicht seh 'n!
Island ist von fern betrachtet,
sehr attraktiv und viel beachtet,
doch aus der Nähe dann beschaut,
ist es selbst sommers abgetaut
weitestgehend unbebaut
und nur für Menschen tauglich mit Humor,
allen andern graut 's davor!
Auch was man in Island so für lecker hält,
äße man wo anders nicht für teueres Geld!
Nein, in Island kann ich wohl nicht heimisch werden,
für keine Elfe auf der weiten Erden!
Tut mir leid, bedaure sehr,
ich fahr' heimwärts übers Meer!
Ich wink noch mal, ach, schade,
doch schöner scheint mir heimatlich Gestade!
Zuhause dann kann ich mich brüsten:
Ich sah Islands wilde Küsten!
Eine Elfe, Anna, küsste mich sogar,
Freunde, es war wirklich wunderbar,
zum Abschied zärtlich auf die Wange,
davon zehre ich bestimmt noch lange!"
Eingetragen am 10.11.2011 17:46:38 von Federstilzchen
Autor: Jens Wohlkopf
Quelle: Eigenes Gedicht
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