Göttermahl (Andere Gedichte)
Göttermahl. Wo die Tannen finst’re Schatten werfen Ueber Hänge goldbesonnt, Unverwundet von der Firne Schärfen Blaut der reine Horizont,
Wo das Spiel den rastlos weh’nden Winden Kein Gebälk und keine Mauer wehrt, Wo, wie einer dunkeln Sorge Schwinden, Jede Wolke sich verzehrt, Wo das braune Rind, wie Juno schauend,
Weidet und mit heller Glocke tönt, Wo das Zicklein lüstern wiederkauend Den bemoosten Felsen krönt, Schlürf’ ich kühle Luft und wilde Würzen, Mit den sel’gen Göttern kost ich da –
Die mich nicht aus ihrem Himmel stürzen – Nectar und Ambrosia!
Eingetragen am 08.11.2011 09:34:01 von 2rhyme
Autor: Conrad Ferdinand Meyer
Quelle: de.wikisource.org
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