Under der Linden (Storck) (Andere Gedichte)
Under der Linden. ,Unter der Linden Auf der Haide War uns ein Ruhplatz ausgeschmückt; Dort könnt ihr finden
Niedlich beide: Die Blumen und das Gras zerdrückt. Vor dem Wald am grünen Hang Tandaradei! Klang der Nachtigall Gesang.
Ich kam gegangen Zu der Aue, Da stand der Liebste schon bereit, Mich zu empfangen, Heil’ge Fraue!
Glückselig bin ich allezeit. Küßt’ er mich im stillen Grund? Tandaradei! Seht, wie roth mir ist der Mund.
Aus mannigfachen Blumen sinnig Errichtet war ein Bett zu seh’n. Drob werden lachen Still und innig Sie Alle, die des Weges geh’n.
An den Rosen kann man gut Tandaradei! Merken, wo mein Haupt geruht. Daß er mich herzte, Wüßt’ es Einer –
Verhüt’ es Gott! – ich schämte mich. Wie dort er scherzte, Möcht’ es Keiner Erfahren doch, als er und ich, Und das kleine Vögelein
Tandaradei! Wird ja zuverlässig sein.‘ Walther von der Vogelweide.
Eingetragen am 08.11.2011 09:35:12 von 2rhyme
Autor: Wilhelm Storck
Quelle: de.wikisource.org
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