Von steinerner Terrasse (Andere Gedichte)
Monte Pincio. 1. Von steinerner Terrasse Blick ich aus Rom herab – Da liegt es mir zu Füßen: Halb Siegesthor, halb Grab!
Dieselbe gold’ne Sonne Verklärt im Niedergeh’n Des Lebens und des Todes Gewaltige Trophä’n! Hier flammt sie in der Kuppel
Sankt Peter’s aus und bricht Im Strahle der Fontainen Ihr siebenfarbig Licht! Dort tilgt sie Schmach und Schande Hinweg als Königin
Und wirft den eig’nen Purpur Auf’s Grab des Palatin! Und Heilige und Kreuze Und morscher Tempel Zier Erglänzen, wie zum Hohne,
Gleich warm geküßt von ihr: Und in die Lüfte zaubert Sie eine Rosenflur – Wie schön und grausam lächelst Du über Rom, Natur!
Eingetragen am 08.11.2011 09:35:22 von 2rhyme
Autor: Marie Eugenie Delle Grazie
Quelle: de.wikisource.org
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