Die Stadt (Alfred Lichtenstein) (Andere Gedichte)
Die Stadt Ein weißer Vogel ist der große Himmel. Hart unter ihn geduckt stiert eine Stadt. Die Häuser sind halbtote alte Leute. Griesgrämig glotzt ein dünner Droschkenschimmel.
Und Winde, magre Hunde, rennen matt. An scharfen Ecken quietschen ihre Häute. In einer Straße stöhnt ein Irrer: Du, ach, du – Wenn ich dich endlich, o Geliebte, fände .. Ein Haufen um ihn staunt und grinst voll Spott.
Drei kleine Menschen spielen Blindekuh – Auf alles legt die grauen Puderhände der Nachmittag, ein sanft verweinter Gott.
Eingetragen am 08.11.2011 09:33:42 von 2rhyme
Autor: Alfred Lichtenstein
Quelle: de.wikisource.org
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