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Die Wanderschaft (Andere Gedichte)

Die Wanderschaft.
Ein Wanderer zog ins ferne Land.

     Wohlauf!
Er führte sein Liebchen an treuer Hand.
     Wohlauf!

Er führt es sanft, es folgt ihm gern,

Und freundlich grüsst sie der Abendstern.

„Treu Liebchen, schau hin und fürchte nicht
     Wohlauf!
Dort drüben im Walde, dort glänzt ein Licht.

     Wohlauf!

Wir ziehen ein ins kleine Haus,
Und ruhen und schlafen bis morgen aus.“

„Geliebter, o lass uns nicht gehn ins Haus.
     Wohlauf!

Noch mag ich nicht ruhen und schlafen aus.

     Wohlauf!
Die hellen Sternlein funkeln schön,
Wir wollen weiter und weiter gehn.“

„Wir dürfen nicht gehen für und für,

     Wohlauf!

Treu Liebchen, sey willig und folge mir.
     Wohlauf!
Ich bin ja müd, verlang nach Ruh,
Komm Liebchen, sing mir die Augen zu!“

Er geht voran auf dunkelm Weg,

     Wohlauf!
Und müde betritt er den schmalen Steg.
     Wohlauf!
Er wankt und schwankt und sinkt hinab,

Im Strom tief unten da ist sein Grab.


Und Liebchen sitzt still im Ufergras,
     Wohlauf!
Es treibet und jagt sie, sie weiss nicht was.
     Wohlauf!

Sie hört das Rauschen tief und hohl.

Da wird ihr plötzlich so leicht, so wohl.

Sie schliesset die schönen Augen zu.
     Wohlauf!
Sie folget dem Lieben hinab zur Ruh.

     Wohlauf!

Da liegen sie im kühlen Haus
Und ruh’n und schlafen bis morgen aus.



Eingetragen am 08.11.2011 09:33:43 von 2rhyme
Autor: Sophie Mereau
Quelle: de.wikisource.org
Weitere Informationen unter: http://de.wikisource.org



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