Vorfrühling (Haller) (Andere Gedichte)
Vorfrühling Schon harren tausend Knospen Am noch verschloßnen Tor, Dann bricht an allen Enden Das junge Laub hervor.
Schon wandelt an den Hängen Ein hoffnungslauer Wind, Wo bald die Anemonen Vom Schlaf erstanden sind. Nun breitet bald die Erde
Ihr bräutlich Linnen aus Und wartet froh des Liebsten, Der kommt mit Sturmgebraus Er kommt mit hellem Pfeifen Und singt nicht gern allein.
Er springt durch’s offene Fenster Der Braut ins Haus hinein. Schon flüstern durch die Stauden Die Wünsche rings im Land; Am Walde seh ich flattern
Der Freiheit Fahnenband. Schon harren tausend Knospen Am noch verschloßnen Tor, Dann bricht an allen Enden Die neue Zeit hervor!
Eingetragen am 08.11.2011 09:35:22 von 2rhyme
Autor: Paul Haller
Quelle: de.wikisource.org
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