Die Vögel (Tiere)
Pieplein
Hörst du nicht die Pieplein grölen, wie sie aus des Baumeszipfeln nölen? Spechte, die aus ihren Höhlen, niederschau 'n auf Hundetölen?
Siehst Du nicht die Pieplein fliegen, wie sie im Fluge Fliegen kriegen? Sieh, wie sich die Zweige biegen, wenn sich die Pieplein darauf wiegen.
Spürst du nicht die Pieplein sausen, wie sie in des Windes Brausen, ohne anzuhalten, ohne Pausen, über deinem Kopf die Fliegen jausen?
Fühlst Du nicht voll Grausen dieses leichte Zurren und auch Zausen, als wollten sie in deinem Kopfe hausen, während Schwalben schwebend schmausen?
Die Pieplein sind 's, die irren, die ständig uns umschwirren. Die immer gurren oder kirren, um uns piepend zu verwirren!
Selbst ich pfiff schon zwischen Zähnen, fing mir Fliegen ein beim Gähnen, baute Vogelnester aus des Haares Strähnen, und wollte mich im Traum als Vogel wähnen.
Dem Hund sind Pieplein ganz egal. Sie bereiten weder Lust noch Qual. Doch dort die Schafe ohne Zahl begeistern ihn trotz Zaun und Pfahl.
Und die Federpieplein ihrerseits, von der Nordsee bis zur Schweiz, finden an uns Menschen keinen Reiz, nur Schrot und Netz und Gift und Futtergeiz!
J.W., Juni 2018
Eingetragen am 30.08.2022 22:18:47 von Federstilzchen
Autor: Jens Wohlkopf
Quelle: Eigenes Gedicht
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