Neujahres-Gruß (Andere Gedichte)
Ein neues Jahr geht durch die Gauen, Noch ist’s verschleiert, was es schafft, Wir aber grüßen’s im Vertrauen Auf Gottes Hort und eig’ne Kraft!
Und mit ihm senden diese Blätter Den alten, treuen Gruß in’s Land, Sie hielten aus durch alle Wetter; Es war ein Werk von deutscher Hand. Dem Volke sollen sie gehören,
Das von der blauen Meeresfluth Bis an der Berge letzte Föhren Sein stilles treues Tagwerk thut. Ihm sollen sie den Abend lichten, Dem Volk – aus dessen ew’gem Grün
Uns allen, die wir denken, dichten, Die sproßenden Gedanken blühn. Und wenn sie in gewalt’gen Bildern Der Ferne schönen Wunderglanz, Des Lebens heißen Ringkampf schildern –
So gilt der Heimath doch der Kranz. Wir wollen scharfen Auges sehen Weit in die weite Welt hinaus Und dann erst mögen wir’s gestehen: Gesegnet sei das deutsche Haus!
Reich ist der deutschen Stämme Walten Und trotzig ist der deutsche Mann; Drum muß die Liebe uns erhalten, Was uns die Noth dereinst gewann. Und daß sich solche Liebe stähle,
Das wirken wir mit treuer Hand, Denn leuchtend steht uns vor der Seele, Was Alle eint – das Vaterland! Karl Stieler.
Eingetragen am 08.11.2011 09:34:37 von 2rhyme
Autor: Die Gartenlaube
Quelle: de.wikisource.org
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