Der Berg (Andere Gedichte)
DER BERG Sechsunddreißigmal und hundertmal hat der Maler jenen Berg geschrieben, weggerissen, wieder hingetrieben (sechsunddreißigmal und hundertmal)
zu dem unbegreiflichen Vulkane, selig, voll Versuchung, ohne Rat, — während der mit Umriß Angetane seiner Herrlichkeit nicht Einhalt tat: tausendmal aus allen Tagen tauchend,
Nächte ohnegleichen von sich ab fallen lassend, alle wie zu knapp; jedes Bild im Augenblick verbrauchend, von Gestalt gesteigert zu Gestalt, teilnahmslos und weit und ohne Meinung —,
um auf einmal wissend, wie Erscheinung, sich zu heben hinter jedem Spalt.
Eingetragen am 08.11.2011 09:33:13 von 2rhyme
Autor: Rainer Maria Rilke
Quelle: de.wikisource.org
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