Melrose-Abbey (Andere Gedichte)
Melrose-Abbey. Und willst Du des Zaubers sicher sein, So besuche Melros’ bei Mondenschein, Die goldne Sonne, des Tages Licht, Sie passen zu seinen Trümmern nicht.
Wenn die Bögen und Nischen im Schatten stehn, Die Ecken und Pfeiler wie Silber sehn, Wenn das weiße, kalte, zitternde Licht Um den Mittelthurm seine Guirlanden flicht, Wenn die Strebepfeiler sich wechselnd reihn,
Halb Ebenholz, halb Elfenbein, Wenn’s scheeig auf allen Gräbern liegt Und die weißen Figuren noch weißer umschmiegt, Wenn das Rauschen des Tweed, weitab gehört, Wir Summen die nächtige Stille stört, –
Ja, dann tritt ein: bei Mondesschein Besuche Melros’ und – thu’ es allein.
Eingetragen am 08.11.2011 09:34:28 von 2rhyme
Autor: Theodor Fontane
Quelle: de.wikisource.org
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