Novembersonne (Andere Gedichte)
Novembersonne. In den ächzenden Gewinden Hat die Kelter sich gedreht, Unter meinen alten Linden Liegt das Laub hoch aufgeweht.
Dieser Erde Werke rasten, Schon beginnt die Winterruh – Sonne, noch mit unverblaßten, Warmen Strahlen wanderst du! Ehe sich das Jahr entlaubte,
Gingen, traun, sie müßig nie, Nun an deinem lichten Haupte Flammen unbeschäftigt sie. Erst ein Ackerknecht und Schnitter, Noch ein Traubenkoch zuletzt,
Bist du jetzt der freie Ritter, Der sich auf der Fahrt ergetzt. Und die Schüler, zu den Bänken Kehrend, grüßen jubelvoll Hingelagert vor den Schenken
Dich als Musengott Apoll.
Eingetragen am 08.11.2011 09:34:38 von 2rhyme
Autor: Conrad Ferdinand Meyer
Quelle: de.wikisource.org
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