Dem toten Freunde (Kämpchen) (Andere Gedichte)
Dem toten Freunde. (H. B ... r.) Immer enger wird der Kreis Derer, die mit mir gelitten, Derer, die mit mir gestritten Einst in Tagen schwül und heiß –
Auch Dich hat es nun entrafft Plötzlich in das Reich der Toten, Auch du wurdest heim entboten Für die letzte stille Haft. – Bruder, Freund – du warst es mir –
Haben wir uns doch verstanden, Wo die andern sich nicht fanden, Nah am Grabe dank’ ich’s dir. – Und wenn man dein Tun verkannt, Ich will für dich Zeugnis geben:
Ehrlich, ehrlich war dein Streben, Keinem Truggold zugewandt. – Warst ein Kämpfer treu und echt, Der für’s Knappenwohl gestritten, Der gehungert und[1] gelitten
Und in Fesseln ging für’s Recht. – Undank ist zumeist der Lohn – Auch dir wurde schnöd’ vergolten, Auch du wurdest oft gescholten Und gekränkt durch Spott und Hohn.
Aber nie hast du geschmäht, Nur den Unverstand bedauert Und im Stillen oft getrauert, Bis dein Atemzug verweht. – Ruhe sanft im Totenhain,
Ueberschattet von Zypressen, Lust und Leid sind nun vergessen, Aber Freund. ich denke dein. – - ? WS: korrigiert, im Original: nud
Eingetragen am 08.11.2011 09:33:12 von 2rhyme
Autor: Heinrich Kämpchen
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