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Adebar (Tiere)

Adebar

Was heute ich gesehen, horch:
Auf der Wiese stand ein Storch!
Im weißen Hemd zum schwarzen Frack
und Stiefel an aus rotem Lack!

Ach, was er wunderschön
in seinem Kleide anzusehn.
Ganz wie ein Herr Baron
inspizierte er die Weide schon.

Er stolzierte mit erhobnem Haupt,
weil er sich als Herrscher glaubt,
majestätisch durch das grüne Gras,
ja, so ein Storch, der ist schon was!

Und eine Wiese weiter,
stampften frei und ohne Reiter,
ich hab' sie genau gesehn:
Es war'n der Pferde zween!

Das eine schwarz, das andre braun,
waren sie auch sehr schön anzuschaun.
Sie freuten sich an der Natur,
und zeigten Lebensfreude pur.

Ihre Freiheit war noch neu,
hier gab es frisches Gras, statt trocknem Heu.
Sie sprangen im Galopp daher,
wie schwerelos, als gäb's kein Morgen mehr.

Anders als der stolze Adebar,
der sich seiner Würde sicher war,
führten sie sich auf wie Fohlen,
sie hatten nach dem Winter etwas nachzuholen!

Doch genossen alle, stolz und frei,
den schönen, ersten Mai!
Alle genossen voller Wonne,
die Maienmorgensonne!

J.W., 1. Mai 2017



Eingetragen am 30.08.2022 22:40:03 von Federstilzchen
Autor: Jens Wohlkopf
Quelle: Eigenes Gedicht
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