Der Spieler (Gedanken)
Der Spieler
"Ach, ich möcht' den ganzen Tag nur spielen,
fern von allen Zwängen oder Zielen,
ich möchte doch den ganzen Tag verdaddeln
oder in der Südsee Wellen paddeln.
Den ganzen Tag möcht' ich verträumen,
Termine will ich absichtsvoll versäumen,
verschone mich vor Arbeit oder Stress,
versenke alle meine Sorgen im Loch Ness.
Fleiß ist mir keine frohe Tugend,
mit Arbeit verdirbt man sich die Jugend!
Was soll das ganze Lernen und das Streben?
Ich will nur eines wirklich: Leben!
Wer wird sich denn da frech erdreisten
und sagt mir, ich sollt' dafür was leisten?
Das Leben gibt es doch ganz gratis
und das Geld kommt von den Vatis!
Ihr habt mich doch ungefragt in diese Welt gesetzt!
Und nun seid ihr in Eurem Stolz verletzt,
weil ich nicht tue, was ihr euch für mich denkt?
Eure Vorhaltungen, die behaltet, sind geschenkt!
Was wollt Ihr denn nur bloß von mir?
Ich bin ich, und ihr seid ihr!
Ich will nicht so, wie ihr es wollt!
Das Glück sei mir auch ohne Arbeit hold!
So sprach der stolze Sohn voll Häme,
ohne ein Gefühl, dass er sich schäme.
Na, dann lass den dummen Gockel ziehn!
Am Ende verzehrt man dann als Brathuhn ihn!
Es ist ein jeder seines Glückes Schmied.
Jeder singt auf seinem Lebensweg sein eignes Lied.
Jedes Leben hat seine ganz eigne Melodie,
und mit dem Leben endet dann auch sie!"
J.W. 2021
Eingetragen am 30.08.2022 11:05:28 von Federstilzchen
Autor: Jens Wohlkopf
Quelle: Eigenes Gedicht
Weitere Informationen unter:
|