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Romantik (Louise Otto) (Andere Gedichte)

Romantik.


Der Mond im Silbernachen
Durchzieht die blaue Flut,
Er scheint allein zu wachen
Wo alles schlummernd ruht.

Im Hain und auf den Auen

Erglänzt sein magisch Licht,
Wo helle Tropfen tauen
Ein Baum zum andern spricht:

„Das ist die Geisterstunde,

Schon naht die Mitternacht!“

Da sind im Waldesgrunde
Die Elfen aufgewacht.

Sie tanzen ihren Reigen
Auf Teppichen von Moos,

Und lösen von den Zweigen

Wohl Blüt’ um Blüte los.

Das ist ein fröhlich Leben
Im hellen Mondenschein,
Sie hüpfen und sie schweben

Voll Lust waldaus und ein;


Bis daß am Himmelsrande

Versinkt des Mondes Kahn,
Und krähend weckt die Lande
Mit Morgengruß der Hahn.

Die Elfen fliehn erschrocken

In Erd’ und Felsenspalt –
Der Nebel sinkt in Flocken
Auf ihr Versteck im Wald. –

Das ist dein Los ja heute

Romantik, Elfenland!

Du wardst des Tages Beute,
Dein süßer Zauber schwand.

Und wer ihn noch will hegen,
Der muß von hinnen fliehn,

Auf tief verborgnen Wegen

In’s Land der Elfen ziehn,

Denn sie sind nicht gestorben,
Sie leben fort und fort,
Sie hüten unverdorben

Noch ihren Wunderhort.


Allein nur den Geweihten
Erschließen sie den Pfad –
Wie ist ein Reich zu neiden,
Dem kein Profaner naht!



Eingetragen am 08.11.2011 09:34:51 von 2rhyme
Autor: Louise Otto
Quelle: de.wikisource.org
Weitere Informationen unter: http://de.wikisource.org



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