Kapaneus nach Dante (Andere Gedichte)
Wer ist der große, den, so scheints, die Gluthen Nicht kümmern, der verdrossen, grimm, daneben Hinliegt und unerweicht scheint von den Fluthen? Und dieser selbe, welcher Acht gegeben,
Daß ich nach ihm bey meinem Führer trug, Schrie: Todt bin ich noch, der ich war im Leben. Könnt’ auch dem Zeus sein Schmied niemals genug, – Von dem der zornige den Blitz erhalten, Der mich an meinem letzten Tag erschlug, –
Und nicht genug reihum die andern Alten Arbeiten in des Aetna grauser Schachte, Wenn sein Hilf, hilf und Lieber Meister schallten, So wie er’s in der Schlacht von Phlegra machte, Und schöß’ er mich mit aller seiner Kraft,
Wär’s keine frohe Rach’ ihm; denn ich lachte. Darauf erwiederte mein Hort mit Kraft, So stark wie er vorher noch nie gesprochen: Kapaneus, daß des Stolzes Leidenschaft In dir nie stirbt, dadurch ist Zeus gerochen,
Und keine Marter sonst, als dein Ergrimmen Würd’ ein vollkommner Schmerz seyn für dein Pochen. Drauf wandt, er sich zu mir mit nicht so schlimmen Geberden: Der war einer von den Sieben Vor Thebä; Gottverachtung, Stolz durchglimmen
Noch itzt ihn, scheints, wie sie ihn einst getrieben. Doch, wie ich zu ihm sagte, sein Verachten Ist seiner Brust zur Strafe nur geblieben. F. G. W.
Eingetragen am 08.11.2011 09:34:16 von 2rhyme
Autor: Friedrich Gottlob Wetzel
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