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Reimchronik über die Burgunderkriege (Pfettisheim) (Andere Gedichte)

Czuo lob vnd er der trinitöt
On zwyuel, so wurd ich genöt
Nicht abelossen danck zuo sagen.
Richt sich dar nach by sinen tagen

Also der mensch vnd lobe got,

Dar zuo ouch halte sin gebott,
Vnd wan er sinens willen pflicht,
So sthat jm ymer Ewig nicht.

Priesterschafft die muoß er prysen,

Frowlichem stam ouch er bewysen.

Ein yder, der deß glichen pflicht,
Der truwe gott, Er loßt jn nicht.
Tröstlich half er ouch vor mols me
Eim jüdschen volck der alten E.

So dick es sich von sünden kort,

Hat gott jr stym gar bald erhort.
Ein glychnüß hab ich hie verstanden,
Maria die sy vns vor schanden.

Man sieht nuon wol zuo diser frist

Was yetz der welt begeren ist;

Wann hochfart vnd der über muot
Die tuont den menschen niemer guot.

Ver merekent hie ein grosse sach
Von Eim, hieß peter hagenbach.

Der dörst ein zyt jn disem land

Nicht wonen vmb sin gorsse[1] schand.

Er was ein ritter gantz on Er,
Deß glichen man kum findet mer.
Er wonet jn burgund ein zyt

Vnd meint, die wyl er wer so wyt


[13]

Solt man sin dester e vergessen.
Mit hochmuot waz sin hertz vermessen.
Es macht sich dar noch snelleclich.
Herczog sygmund von österich

Wolt ein lant vogtig verpfenden

Im sunckow vnd an selben enden.
Do nuon der anslag gar gesthach,
Gedocht her peter hagenbach:

Der hertzog von burgund, myn her,

Wan der dar zuo genöuget wer,

Ich hett nicht gar verloren.
Die lant vogtig ward guot burgundsch,
Die sach fügt sich noch sinem wunsch.
Glich bald dar noch kam uß die mer,

Wie hagenbach im suntgow wer


Ein lantvogt vßherkoren.
Do herschet er jn über muot
Es was den bürgern nicht ser guot

Zuo brysach vnd zuo danne.

Den bösen pfennig wolt er han

Vnd fing vil nüwer schaczung an,

Der brot trouff jm jn pfanne.
Zuom Ersten kund er kratzen lyse,
Mit senfftikeit zuo glicher wyse

Als wer es jm jm hertzen;

Do er das grasß hergriffen hat,
Er herstht zuo brysach jn der stat,
Die burger litten smertzen.

Do nuon der schimpf am besten waz,

Sin hochfart nam ein ende.

Sie mochtent nymmen gelyden daz
Vnd fingent in behende.

[14]

Sü leiten in gefangen snell
Vnd machtent in do kallen[2],

Man zoch in vff, er schrey so hell,

Sin stymm die hort man schallen.

Er do ver Jach der boßheit vil,
Die er vor hat Jm willen;
Gott sy gelobt, jm brast der wil,

Er mocht sie nicht Erfüllen.


Von siner boßheit ist nicht not /
Wan Er ist dot /
Daz ich do von icht melde.
Man sluog jm ab sin houbt so trod,[3]

Im schach genod

Zuo brisach In dem felde.

Man zalte .XIIII. c. jor,
Jo daz ist wor /
Do ab jm ward gerichtet,

Ouch .lxx. vier gar offembor /

Vil welt kam dar /
Er hat ouch vor gebychtet.

Gott der tüg im genoden schin /
Ist er in pin /

An siner armen selen.

Er muost on zwyfel müssig sin /
By guotem win /
Solt er es als erczelen.

In diser geschicht ward manig man /

Ist nicht daron /

Gar billich ser herfrowet /
Also kam hagenbach dar von
Im vard[4] der lon /
Dem kalb ist ouch gestrowet.

[15]
Ob sich die sach also begab,

Die lant schaff sich beclaget,
Wie hagenbach, der nasse knab[5],
Das volck so gar benaget.

Der Edel fürst von österich

Mit andern bunds genossen

Gon basel fuogten sie do sich,
Do ward die sach beslossen.

Man solt die houbt sum legen dar,
Gon burgund das verschriben;

Er wolt daz gelt nicht / das ist war,

Sin hochmuot wolt er triben.

Als er nuon je daz gelt nicht wolt,
Den schaden muost er haben,
Man hats zuo stüre an dem solt[6]

Vnd ließ glück inher traben.


Vff fritag vor sant iocobs tag[7],
Hab ich echt / recht vernummen,
Hertzog karle von burgund pflag
Gon nüsß in leger kummen.

Gesthach als in dem selben ior,

Als ich hab hie vor gemeldt.
Vil büchssen logent ouch do vor,
Dar zuo hat er vil geczelt.

Do lag er by ein gantzes ior

Villicht mynder dry wochen,

Vnd die von nüsß gar offembor
Hant im vil lüt erstochen.

Der keyser friderich kam ouch dar
Gar nohe zuo sinem leger,

Des frowt sich nüsß von hertzen gar,

Als des gewilds der ieger.

[16]

Ein legat[8] wasß ouch stets do by,
Der reyt zuo beyden heren,
Vnd war Er kam, do waß er fry,

Den friden wolt er meren.


Zuom letzten do begert er tag,
Her karle von burgunde,
Es ward gemacht ein übertrag[9],
Das er do solt von / stunde

Wychen bald vß dem leger sin

Vnd die von nüsß nicht irret.
Es brocht im schand vnd grosse pin,
Sin hertz das was gemirret[10].

Den nutz, den er geschaffet hat

Vor nüsß, der was gar clein,

Die frummen lüt all in der stat
Her frowtent sich gemeine.

Die wyl er lag vor nüsß jm her
Vnd wychen muost mit schanden,

Do czoch der bunt in grosser er

In ober burgundschen landen.

Zuom Ersten was es Ellekurt,
Belag man hart mit schiessen,
Do kam man vff ein rechte furt

Mitt lantzen vnd mit spiessen.

 
Vff einen sontag[11] es beschach,
Die fyend die koment stille,
Zwey tusent[12] mann / man do erstach,
Es was nicht gar ir wille.

Die büchsen ruckt man zuo dem sloß

By Ellekurt an graben,
Man schoß so fast, das es verdroß
Jo die burgundschen knaben.

[17]

Ein büchß von basel lag do vor

Vnd ketterlin von Enße,

Der struß von straßburg snurte zwor[13]
Vnd macht ein wüst getenße[14].

Wann er den kropf vol bulfers hat
So leyt er harte Eyger,

Er clopft so gröblich an die stat

Recht als ein grober meyer.

Sie mochtens do inne geliden nit
Vnd gobens vff gar swinde,
Sie noment alle ir habe mit

Vnd rittent durch die finde.


Dar noch zoh hertzog karle schir
Für nansse in lotringen[15],
Sin meynung waz vnd gantz begir
Zuo sinen handen bringen

Hertzog reiharts gantz fürstentum,

Dar zuo all sine slosse.
Der iunge fürst der det sich vmb
So gar on alls verdrosse.

Er hing sich an den dütschen bunt,

Das hatt er von keim narren.

Burgunscher fürst meint do zuo stund
Er welt den krieg beharren.

Da zwischen so ging nanßen vff
Mit andern deinen slossen.

Etliche sluogent do den muff[16]

Vnd warend gantz verdrossen.

Der hertzog von burgund so her
In nansse kund er prangen;
Er predigt sim volck ei[17] nersche ler:

Die tütschen müstenn hangenn.


[18]

Dar noch zuor nehsten summer zyt
Begund man wider reysenn,
Es wordent gar vill armer lütt,
Ouch wittwen vnde weisenn.

Gar bald gewann man etlich slosß

In einer kurtzen wyle,
Gransen, blamont mit keim verdrosß,
Dar zuo ein statt hieß lyle[18].

Disen nutz gewann er dor an,

Der hertzog von burgunde,

Als seit gar mancher clappermann[19]
Wie wol er kriegen kunde.

Die vnsern komen frisch zuo huß,
Es was jn wol hergangenn,

Dar zuo so bleib jr wenig vß,

Ouch was ir keir gefangenn.

Sü lobten got von hymmelrich
Mitt siner werden güte,
Das er so gar genediclich

Die vnsern hatt behüte.

                                                  
Dar noch zoh hertzog karle ein fart
Vnd wolt die swytzer bröugen[20].
Man meint, er wolt gon mimpelgart,
Gar bald ward er sich öugenn[21].

Als man gransen gewunnen hat,

Man macht sich hin zuo strossen.
Vmb sicherung ließ man in der stat
Vierhundert Eydgenossen.

[19]

Er zoch für granso offembor[22],

Man ward im wider streben,

Irs lebens er sy tröstet vor[23],
Sü soltens im vff gebenn.

Fierhundert swytzer[24] gingen haruß
Frölich vff das gedinge[25],

Er sahe sy an. glich als ein struß

Vnd schuoff, das man sy hinge.

Syt daz er semlich schand beging
Beschein im nie kein glücke.
Als er die frummen lütt erhing

Sin vnglück ward gar dicke.


Do sumte man sich nicht zuo lang,
Das selb was ouch das beste;
Es kam dar zuo, im geschach getrang,
Man sucht in in dem neste.

Er sluog vmb sich ein wagenburg,

Mit mancherley geschütze;
Dar in do lag er als ein türck,
Man ging doran mit witze.

Vff einen samstag[26] fügt es sich,

Man wolts nicht mer vercziehen,

Man czoch zuo im gar ritterlich.
Er sprach, man solt nicht fliehen.

Die swytzer knüwten vff ir knu,
Sie bettent do von hertzen,

Dar noch schrey man: «do hy! do hy!»

Fürbasser was kein schertzenn.


Conradus Pfettisheims Gedicht ueber die Burgunderkriege 20.jpg
[21]

«In gottes namen faren wir»
Begund man frölich singen.
Zuor wagenburg was ir begir,

Darin sy kecklich gingen.


Die burgundischen wurdent all
Zuor wagenburg vß wychen,
Des fürsten kurtzwyl, die was smal,
Sich huob ein fyntlich kychenn.

Die wagenburg waz gantz verspielt,

Dar zuo vill guoter büchssenn.
Der bunt also das velt behielt,
Jens her das was zerrissen.

Do fand man silber vnde golt,

Sin sigel ouch do lygenn

Vnd waz er heymlichs pflegen wolt
In seiner Cantzelygenn.

Der löw der leyt sich in ein hül,
Er dorst ein zyt nicht brummen.

Dar noch gar in eim kurtzem ziel

Was er her wider kummen.

Do zwischen suocht er manchen funt,
Im wordent ander büchssen;
Noch vnglück wessert im der munt,

Das mag man nuon woll wissen.


Als er sich do beworben[27] hat,
Der löwe ward wider brummenn,
Er leit sich an ein legerstatt,
Die swytzer hantz vernummen.

Sie schribent hindersich von stund,

Das man solt aber reysen.
Gar resch[28] do sammelt sich der bunt,
Die woll ward man jn zöusen[29].


Conradus Pfettisheims Gedicht ueber die Burgunderkriege 22.jpg
[23]

Ein grosses her hat er by jm.

Er sprach: «wir wend ir warten

Von Engellant, als ech[30] vernym,
Bickarter ouch lamparten.»

Als man nuon schier zuom leger kam,
Sin büchssen grüslich snurrten.

Sin volck gar grossen schaden nam,

Geschach gar nohe by murten.

Wol sübczehentusent vnd ouch me[31]
Die wordent do her slagen,
Gar vil ertrunckent in dem se,

Sich huob ein fyntlich iagen.


Vff einen samstag diß geschach
Der zehentusent ritter[32].
Gar vil man im der nider stach,
Ir end das ward in bitter.

Man zalte sehß vnd sübentzig ior

Dar zuo ouch vierczehen hundert.
Zuo berg uff stigent in die hor,
Von forcht ir keiner plundert.

Die wagenburg bleib ouch do ston

Vnd manche büchsß dar inne.

Burgundsches her, daz flöhe dar von,
Es was im nicht im sinne.

Der Edel fürst waz ouch do by
Her reinhart von lotringen.

Man sluog gar manchen ritter fry

Glich kurtz vor disen dingen[33].

Do danckt man got gar inneglich
Mitt singen vnd mitt lesen,
Das er vns so genediclich

Bystendig ist gewesen.


[24]

Dar nach gar snell begab es sich,
Das man noch disen dingen
Vß cziehen muost gar endelich[34]
Als in das lant lotringen.

Wan nansse daz waz noch burgundsch,

Ouch ettliche sloss dar vmbe;
Der struß von stroßburg schoß noch wunsch,
Die hüser füllent vmbe.

Dar inne do worent frömde gest,

Die werten sich gar sere,

Vff rettung dettent sie das best
An innen velet ir bere[35].

Man schoß die thürn gar sufer ab,
Die stat ward uff gegeben,

Sü rittent hien mit cleiner hab,

Man ließ sie wol mitt leben.

Als nuon daz lant ward widerumb
Dem fütsten[36] von lotringen,
Die vnsern koment mit ir summ

Gar frölich inher clingen.


Der hertzog von burgund vernam
Wie nansse wer gewunnen,
Dar noch gar bald er aber kam,
Die schantz[37] was im entrunnen.

Do waß nansse gespyset vor,

Besetzet mit frantzosen,
Der herczog von burgund meint zwor,
Er wolt sie überbösen.

Er leyt sich zuo sant niclaus port

Vnd vmb die selb refiere,

Do brucht er gar vil stoltzer wort
Vnd brügelt als ein stüre[38].

[25]

Des grossen allexanders buoch

Das ließ er im für lesen –

Mach dich harfürher, escher tuoch! –[39]
Er wers ouch gern gewesen.

Sin achtent die zuo nansse nicht,
Sie rittent uff den strossen,

Waz fynd in ward in der geschicht

Der selb muost hor do lossen.

Nansse das ward in iores frist
Zuom dritten mol belegen.
Eins muocht sicht diser fromden lüst

Mit hend vnd füssen segen[40].


Die vnsern komendt uff ein zyt,
Es wolt sich glück do machen;
Sie fundent gar ein guote büt
Eir[41] möcht des wunders lachen,

Ir. c. pferd uff eynen tag

Gewunnent sie gar swynde,
Sie detten manchen harten slag
Vff die burgundsthen fynde.

Die schautz[42] bestuond in do beuor.

Es muogt den fürsten übel;

Mit kolben strelt man in das hor,
Es bosselt[43] wie die kübel.

Dar noch so kam die red zuo vns,
Der hertzog von burgunde

Der leg gar nohe by pontemunß[44].

Man fügt sich dar von stunde.

[26]

Der hertzog von lotringen zoch
Mit sinen frummen lüten
In pontemunß fürbaß / dar noch

Do ward man im bedüten,


Man sahe die fynd nohe an eim reyn
In grossem vorteyl halten.
Hertzog reihart[45] der sprach do / «Neyn,
Jetz went wir gott lon walten.»

Sü koment heim gar fürderlich.

Kein stryt was do hergangen,
Es was ser guot, beduncket mich[46].
Die fynd do wordent prangen,

Do sie beducht wie man vercziehe;

Sie frowten sich von hertzen.

In rechtem Ernst ich daz veriehe.
Noch fröuden kam in smertzen.

Der hertzog von lotringen reyt
In swytz[47] mit sinen personen.

Ein grosse hilff man im zuo seyt,

Des muost er wol belonen.

Man seit im zuo vmb einen solt
Vnd diente im ouch gerne.
Die swytzer worend im ser holt,

In ward ein guote Erne.


Den swytzern vnd dem gantzen bund
Ward bald dar noch gesthriben,
Sie soltent kummen do zuo stund
Vnd ouch nicht lang uß bliben.

Mit grosser macht zoch man gar fest

Als in das lant lotringen.
Do fand man in vil frömder gest,
Die nansse woltent zwyngen.

[27]

Den weg man in do vnder ging[48],

Das muostent sie doch lyden.

Der swytzer Ern gar bald anfing,
Sie wurdent gurgeln Snyden.

Ser grosser witzen[49] man do pflag,
Etlich guot ret do gobend.

Geschach uff einen sonentag

Der heiligen dry küng obend[50].

Man zalte .XIIII. c. Jor
Dar zuo lxx vnd süben.
Sie prangten ser / gar kürtz do vor,

Es ward in / ingeribben.


Man machte do ein ordenunge,
Das mag man hören gerne,
Die fuoßlüt lüffent alt vnd jnnge[51]
Gar frölich in die Erne.

Man sluog vor manchen ritter stolcz

Als kuortz vor disem vechten,
Sü ranten snell hin als ein bolcz
Vnd stundent by / dem rechten.

Der hertzog von burgunden lag

Persönlich in sym here,

Der lotrigsch fürst hat nie kei tag
Gefrowet sich so sere.

Es ging Im do noch allem wunsch,
Von gott fügt sich das glücke,

Sie rantent vnder die burgunsch

Vnd stochent sie zuorucke.

Herczog karle den stach man dot
Vnd mit Im vier tusent[52],
Die vordersten in grosser nott

Durch fluocht gar fyntlich susent.



Conradus Pfettisheims Gedicht ueber die Burgunderkriege 28.jpg
[29]

Er lag al do gar one macht
Im ellend wie ein ander.
Also endt sich die selbe nacht
Der ander allexander.

Sechczehen heren fing man do[53],

Die muosten pfennig switzen,
Sie frowtent sich, das sie also
Bym leben blibbent sitzen.

Sie logent jn dem feld gestrowt

Die doten / vil on cleyder,

Der sinen keyner sich deß herfrowt,
Sie ruofftent: «leyder! leyder!»

Man fand den fürsten von burgund
Dot ligen uff dem felde,

Etlicher weynen do begund.

Gott geb jm ewige selde!

Sin diener kanten jn ser wol,
Dar zuo sin eygen knabe.
In nansse als man billich sol

Brocht man den lyb zuo grabe[54].


Diß ding hat als verhenget got
Vnd hat für vns gestritten.
Syt er vns nuon Erhöret hot
Wöllen wir jn fürbaß bitten.

Die wyl man lag vor nüß der stat,

Zuo straßburg ward geordent;
Gar früntlich man die priester batt,
Gewillig sie do wordent,

Das man zuor wochen einen tag

Solt früg vor allen dingen

In pfarren vmb den sesten slag
Ein mess vmb friden singen.

[30]

Dar noch solt man die letany
Zuo end der messen lesen,

Ein salue sang man ouch do by,

Man fuort ein cristlich wesen.

Man det zuo stroßburg jn der stat
Vil grosser krütze genge,
Mit ernst man gott vmb friden bat,

Die menge macht gassen enge.


Ethche[55] gingent barfuß do
Als uff den herten steinen,
Man truog das sacrament harnoh,
Vil menschen sahe man weinen.

Diß hielt man by zwey gantze jor,

Villicht .XI. wochen mynder.
Gott gab den friden offembor,
Dem danckent, lieben kinder.

M .CCCC .LXX .VII .Jor.

  1. ? Druckfehler für: grosse.
  2. ? = rufen, sprechen.
  3. ? = schnell.
  4. ? Druckfehler für: ward.
  5. ? = geriebener Bursche.
  6. ? = Beitrag an den Sold.
  7. ? 22. Juli 1474. Schilling I, 165.
  8. ? Alexander von Forli. Schilling I, 206.
  9. ? = Vertrag.
  10. ? mirren = mit bitterer Myrrhe versehen, voll Bitterkeit.
  11. ? 13. November.
  12. ? Schilling I, 183.
  13. ? Ebd. 253, 259, 270. Dazu Basler Zeitschrift XIV (1914), 87 f.
  14. ? = Geschlepp, Gereisse. Die beiden Kopien lesen: getänze.
  15. ? November 1475. Schilling I, 336.
  16. ? = den Mund verziehen.
  17. ? Druckfehler für: ein.
  18. ? Grandson wurde am 30. April 1475 erobert (Schilling I, 219), Blamont am 9. August (Schilling I, 260), L’Isle zwischen dem 18. und 20. Juli (Schilling I, 247). Vielleicht verwechselt der Dichter Grandson mit Granges, das am 25. Juli gewonnen wurde (Schilling I, 248).
  19. ? = Schwätzer.
  20. ? = verspotten, grosstun. Schweiz. Idiotikon V, 516, 519. Die Konstruktion ist sonderbar.
  21. ? = zeigen.
  22. ? Januar und Februar 1476 (Schilling I, 353).
  23. ? Schilling I, 368, Anm. 2.
  24. ? Der Dichter verwendet den Namen «Schweizer» arglos, ohne eine Ahnung davon zu haben, wie verpönt er bei den Eidgenossen dazumal war. Der «Strassburgische Meistergesang», von dem W. Oechsli im Jahrbuch für Schweiz. Geschichte 42 (1917), S. 196 spricht, ist das vorliegende Gedicht des Conradus Pfettisheim. Vergl. oben S. 6, Anmerkung 14.
  25. ? = Versprechen, Uebereinkunft.
  26. ? 2. März 1476 (Schilling II, 375 ff.).
  27. ? = Leute anwerben.
  28. ? = schnell.
  29. ? = zerzausen.
  30. ? Druckfehler für: ich.
  31. ? Schilling II, 60, Anm. 4.
  32. ? 22. Juni 1476.
  33. ? Schilling II, 47.
  34. ? = schnell.
  35. ? Für «bere» kann auch «here» gelesen werden. In beiden Fällen ist der Sinn unklar. Vielleicht: an ihnen versagte ihr Fangnetz.
  36. ? Druckfehler für: fürsten.
  37. ? = Vorteil.
  38. ? = brület als ein stiere.
  39. ? Seiler, Die Basler Mundart, S. 17: «s Aescheduech» das Aeschertuch, das grobe Tuch, worauf beim Bauchen der Wäsche sich «der Aescher», die ausgelaugte Asche befindet. Grimm DWb. I, 585: Aeschertuch, das beim Bauchen der Wäsche über sie gebreitete grosse, grobe Tuch, worauf der Aescherich sich befindet. Martin, Elsässisches Wb. gibt das gleiche an, ausserdem «grosses, grobes Leinentuch» überhaupt. Der Satz «Mache dich hervor, grobes Tuch!» muss ein parenthetischer Ausruf des Dichters sein, den man verschieden deuten kann.
  40. ? Druckfehler. Es muss heissen: Eins mocht sich diser fromden list usw. Der Sinn: Man hatte Grund, über diese seltsame List sich mit Händen und Füssen zu besegnen.
  41. ? = einer, im Sinne von «man».
  42. ? Druckfehler für: schantz.
  43. ? = schlagen, klopfen.
  44. ? Pont-à-Mousson.
  45. ? Druckfehler für: Reinhart.
  46. ? Ueber diesen plötzlichen Abzug der lothringischen Truppen von Pont-à-Mousson im Oktober 1476 vgl. E. von Rodt, Die Kriege Karls des Kühnen II, 349 ff.
  47. ? Schilling II, 110. Ueber das Fehlen des Artikels vgl. W. Oechsli im Jahrbuch für Schweiz. Geschichte 42 (1917), 208.
  48. ? = versperren.
  49. ? = Klugheit.
  50. ? 5. Januar. Schilling II, 111.
  51. ? Druckfehler für: junge.
  52. ? Schilling II, 114, Anm. 1.
  53. ? Ebd. S. 118.
  54. ? Schilling II, 116, 114.
  55. ? Druckfehler für: Etliche.


Eingetragen am 08.11.2011 09:34:49 von 2rhyme
Autor: Konrad Pfettisheim
Quelle: de.wikisource.org
Weitere Informationen unter: http://de.wikisource.org



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