Unter der Linden (Wolters) (Andere Gedichte)
Unter der linden An der heide, Wo unser beider lager was, Da könnet ihr finden
Zärtlich beide Gebrochen, blumen und das gras: Vor dem wald in einem tal, Tandaradei, Lieblich sang die nachtigall.
Ich kam gegangen Zu der aue, Mein liebster war gekommen eh’r, Da ward ich empfangen, Hehre Fraue,
Dass ich bin selig immer mehr. Küsst er mich? Wohl tausend stund, Tandaradei, Seht, wie rot mir ist der mund. Da hat er gemachet
Reich und sinnig Von blumen eine bettestatt, Drum wird noch gelachet Froh und innig, Kommt jemand an denselben pfad:
Bei den rosen er wohl mag, Tandaradei, Merken, wo das haupt mir lag. Dass er nah sich legte, Wüsst es jemand,
– verhüt es Gott – so schämt ich mich. Was er mit mir pflegte, Nimmer niemand Erfahre das, als er und ich Und ein kleines vögelein,
Tandaradei, Das mag wohl verschwiegen sein.
Eingetragen am 08.11.2011 09:35:13 von 2rhyme
Autor: Friedrich Wolters
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