Kerzenwachsduftende Weihnachtszeit (Weihnachten)
Kerzenwachsduftende Jahresendzeit
Das Jahr neigt sich zum Weihnachtsbratenende - es ist die Zeit der alten Wintersonnenwende - alles ist schon blaukalt und fingerklamm, duckt sich hinter Deich und Damm, Eiswind dringt durch Mark und Stamm.
Schneeschwangerer Winter herrscht auf Erden, kinderaugenseelige Weihnacht will es werden, in jedem Hause rüstet sich die Lebkuchenzeit, überall herrscht dickste Bratapfelseeligkeit, Kerzenschein aus Häuseraugen zerschellt in der eisigen Dunkelheit.
Menschen hasten unter dem zinngrauen Firmament - besorgen bunte Gaben zum kerzenwachsduftenden Jahresend’, mundwassersaftige Knusperbraten und Rauschgoldengel, fast immergrüne Lebenstannen mit totem, vertrocknetem Stengel - alles drängt immer drängender durchs Gedrängel
Das ist die schönste Joppenjahreszeit, mit Westenruhe und Pantoffelbeschaulichkeit, wo sich der Mensch zum Menschen findet, wo man sich die Kummerlast von der Seele bindet und aller Welt von großer Freud’ und Frieden kündet.
Doch noch besser ist es dann, wenn ein neues Schaffensjahr begann und Dank soßenfetter Hoffnung und kloßgestärktem Mut wird auch dieses Lebensleidensjahr wieder gut - bis zur nächsten Weihnachtsbratenseelenglut. .
J.W. 1994
Eingetragen am 11.11.2011 12:16:55 von Federstilzchen
Autor: Jens Wohlkopf
Quelle: Eigenes Gedicht
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