Lotterleben (Gedanken)
Lotterleben
Meine verlotterten Sitten, mein Weltbild verdreht, nach tausend Schritten, die keiner mit mir geht.
Meine Fantasie wäre schmutzig, hätte ich denn welche. Das macht mich stutzig, trank Lethe ich aus dem Kelche?
Groben Unfugs schon immer schuldig, die Milch der frommen Denkungsart verschmäht, immer schon eilig und ungeduldig, ein Hahn, der schon vor Sonnenaufgang kräht.
Und natürlich schuldig der Völlerei! Ich fress’ alles in mich hinein. Kriege den Hals nicht voll! Sauerei! Da passt noch was in mich rein.
Wo andere eine Seele haben, da habe ich den Schlund. Andere haben Geistesgaben - mir wird alles zu Schund!
Ich drehe weiter am Weltbild, bis es all seine Farben verliert. Vom Meinungsbild zum Feindbild. Meine Weltanschauung variiert!
Ich zahl mir meine Schulden aus mit Sterntalern aus dem Märchen und schau aus dem Puppenhaus raus: Die Säufersonne scheint. Alles klärchen!
J.W. nach Motiven von „Element Of Crime“, 2021
Eingetragen am 30.08.2022 11:14:11 von Federstilzchen
Autor: Jens Wohlkopf
Quelle: Eigenes Gedicht
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