Blaues Licht (Gedanken)
Blaues Licht
Ihr lieben Menschen: Hört! Ich bin kein Computer-Nerd! Ich bin nur ein kleiner User, und vielleicht ein großer Looser.
Aus der „Neuen Zeit“ gefallen, wandelnd durch die WLAN-Hallen, gebannt vom „Blauen Licht“ finde ich die Zeitenwende nicht.
Wie es neu-deutsch heißt als „User“, sind wir dabei doch nur die „Looser“! Für das schöne, neue„World Wide Web“ sind wir nur der Michel, der alte Depp!
Die Neue Zeit ist viel zu hoch für mich, zwischen Bits und Bites verlier ich mich. Bin ich etwa gar mein eigener Klon, weil ich im Internet nur zappend wohn’?
Bin ich mein eigener Androide, ein gefühlloser Metallbolide? Nicht geboren, sondern fabriziert, der sich nur als Mensch geriert?
Als ein Cyborg neu kreiert, als Gerät mit mir darin garniert? Nur mein Hirn ward generiert, den Rest hat man kremiert?
Leb’ ich nur noch in meiner Cloud, als Erinnerung im Netz verstaut? Lebe ich nur noch digital im analogen Jammertal?
Das alles will ich gar nicht sein! Lasst mich in meiner Alten Zeit allein! Das will ich alles gar nicht mehr erleben! Das alles muss es für mich nicht geben!
Bis zu Eurer neuen „Zeitenwende“ da bin ich schon längst zu Ende! Das Licht am Tunnelende ist nicht blau, das weiß ich, wenn ich in die Sterne schau!
Des Bildschirms blaues Licht, zeigt mir meine Richtung nicht! Ich kann auch ohne Blaulicht leben, denn mein Leben hat mir so viel mehr zu geben!
Jens Wohlkopf, 2023
Eingetragen am 27.07.2023 15:11:42 von Federstilzchen
Autor: Jens Wohlkopf
Quelle: Eigenes Gedicht
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