Jahresendgedicht 2009 (Andere Gedichte)
Jahresendgedicht 2009
„Unterm Tannenbaum, da liegt ein Taliban, und unsere Heldensöhne kriegen wieder Orden, wir bringen Frieden nach Afghanistan mit Brennen und mit Morden!
Auf dem Tannenbaum, da prangt ein Stern, das Heil kommt aus dem hohen Norden, wo das Kreuz glänzt, ist der Frieden fern, dem Halbmond ist das Fest verdorben.
Beim Tannenbaum, da steht die Krippe, der Christen liebstes Kind darin, ist nur noch ein bleich Gerippe, Dreikönigsgaben sind Feuer, Blei und Kerosin!
Die Kerzen brennen, bald der ganze Baum, und die armen Menschen rennen, wie lichterlohe Fackeln, erhellen sie den Raum: erst im Tod lernst Du den Frieden kennen!
Wenn es gütge Götter geben würde, gäb’ es auf der Welt kein Leid! So bleibt der Mensch des Menschen Bürde, und sein Festtags- ist sein Totenkleid!“
Jens Wohlkopf
Eingetragen am 10.11.2011 22:50:06 von Federstilzchen
Autor: Jens Wohlkopf
Quelle: Eigenes Gedicht
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