Vergessen (Kindergedichte)
Vergessliches Schulkind
„Eine Mutter brachte ihr liebreizendes Töchterlein zur Schule und ließ sie an der Ecke aus dem Auto und allein. Sie bog ab und fuhr mit dem Wagen zu ihrer Arbeit dahin. Das Mägdelein verharrte auf der Fahrbahn, sah sinnend vor sich hin, sein langer, weißer Schal hing ihm zu beiden Seiten schlapp in ungleichlangen Schößen vom schlanken Halse herab.
Hatte die Maid wohl etwas Wichtiges im Auto liegen gelassen? Wie wichtig es auch war, sie durfte die Stunde nicht verpassen. Sie winkte dem Wagen ihrer Mutter noch wild hinterher. Sie lief sogar dem Wagen der Mutter zur Kreuzung hin nach, doch die Mutter achtete ihrer schon längst nicht mehr und verließ das arme Kind in seinem Ungemach.
Das Mädchen wandte sich dem Schulhause zu. Zu spät! Egal. Gewissen gib´endlich Ruh´!“
Felix Ferdinand Federstilz
Eingetragen am 30.08.2022 17:32:29 von Federstilzchen
Autor: Jens Wohlkopf
Quelle: Eigenes Gedicht
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