Jahreswende (Thoma) (Andere Gedichte)
Jahreswende 1913 Ich lob’ es nicht, das alte Jahr, Ich schimpf’ es nicht. So wie es war, So wie es jetzt noch vor uns steht, Ehdenn es ganz von hinnen geht,
Verbraucht und alt, die Taschen voll Von unerfüllten Wünschen, soll Es meinethalb vergessen sein! Das neue tänzelt nun herein, Mit falschem Lächeln im Gesicht,
Die Augen leuchtend, und verspricht Dem einen dies, dem andern das, Und allen viel, und jedem was Und spitzt das Maul, ist zuckersüß, Das richtige Spinatgemüs!
Dem sag’ ich – gebt mir erst noch Punsch! –, Dem sag’ ich: Ich hab’ keinen Wunsch. Bring, was du mußt, nicht, was ich mag, Und fahre ab am letzten Tag!
Eingetragen am 08.11.2011 09:34:09 von 2rhyme
Autor: Ludwig Thoma
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