Die Hexe (Andere Gedichte)
Die Hexe. Grossmutter fuhr zum Schlot hinaus; Wie spornte sie ihren Besen! Nun treibt allein im dunkeln Haus Das schlimmere Hexlein sein Wesen.
Sie sitzt an des Herdes züngelnder Glut Und plaudert mit ihren Raben, In goldiger Ringellocken Flut Das Rosengesicht vergraben. Dem Büttel hat sie es angethan,
Den Richter hat sie gefangen, Behext den Küster und den Kaplan; Nun trägt sie nach mir Verlangen. O Mädel, lass ab; ich rate dir gut, Lass ab, mich zu bethören;
Sonst brech ich den lachenden Uebermut; Auch ich kann Zauber beschwören.
Ich kenne Sprüche, davon dein Herz In seinen Tiefen sich wendet, Davon, was du begonnen im Scherz,
In bitt’ren Schmerzen sich endet. Ich weiss Gesänge, deren Kraft Wirft dich zu meinen Füssen; Dann musst du mit Thränen der Leidenschaft Das Lächeln der Lüge büssen. A. Fitger.
Eingetragen am 08.11.2011 09:33:34 von 2rhyme
Autor: Arthur Fitger
Quelle: de.wikisource.org
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