An Herzberg (Andere Gedichte)
An Herzberg. Nach dem Reichenbacher Verein. Du, deutscher Mann! der mit geschärftem Blicke, Europens Chaos übersieht, Beschäftigt mit des Staates Glücke, Zur Zeit, wo von der Hölle angeglüht,
Der Dämon Krieg die Fackel schwinget, Die durch den halben Erdball Funken sprüht! Dir, großer Herzberg, singet Die Muse Dank, daß uns noch jetzt der Öhlbaum blüht, Daß noch der Ruhm der sieggewohnten Brennen
In altem Glanze strahlt. Mit Stolz wird man dich nennen Des Landes Genius, wo du mit starker Hand Das Steuerruder lenkst; und wo dein weiser Rath Weit mehr oft als der Held im Schlachtendonner that. Dir jauchzt entzückt das frohe Vaterland;
Mit Beyfall blickt auf dich von seiner lichten Sphäre Dein königlicher Freund, Und nennt bewundernd dich den Staatsmann, der, zur Ehre Der Menschheit, Politik mit Redlichkeit vereint. Könnt’ ich mit Flaccus Kunst die goldne Lyra schlagen,
Dann würd’ ich dein Verdienst der Welt und Nachwelt sagen: Doch eines Weibes Saitenspiel Ist viel zu schwach für dies Gefühl; Nur Ehrfurchr kann sie dir bezeugen, Bewundern – Staunen – Schweigen!
Eingetragen am 08.11.2011 09:32:59 von 2rhyme
Autor: Susanne von Bandemer
Quelle: de.wikisource.org
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