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William Shakspeare's sämmtliche Gedichte/Sonett LII (Andere Gedichte)

Dem Reichen gleich’ ich, der mit Schlüssels Kraft
Des theuern Schatzes Truhe sich erschließet,
Doch nicht durch viel Beschauen sie erschlafft,
Die Lust, die seltner er, so mehr genießet.

Drum herrlich ist ersehnten Festes Feier,

Die spärlich trifft des langen Jahres Reih’;
Wie Steine dünn gesäet, daß mehr theuer
Des Halsgeschmeids Juwel dem Anblick sei.
So wahrt die Zeit dich mir in ihrer Hülle,

Wie Festgewand wohl birgt der sichre Schrein;

In schöner Stunde mag Genusses Fülle
Gefangne Lust aus neid’scher Haft befrei’n.
    Heil dir, deß Ruhm, besitzt man dich, gewährt
    Triumph – und Hoffnung, wenn man dich entbehrt!



Eingetragen am 08.11.2011 09:35:36 von 2rhyme
Autor: William Shakespeare
Quelle: de.wikisource.org
Weitere Informationen unter: http://de.wikisource.org



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