Rheinkähne (Andere Gedichte)
Rheinkähne Den Rhein durchgleiten die großen Kähne. Breit und flach. Es sitzen zwei Badehosen Auf dem hintersten Dach.
In diesen Hosen stecken Zwei Männer, nackt und braun. Die lieben das Tempo der Schnecken Und schimpfen auf ihre Fraun. Und mustern die fremden Weiber,
Die strandlängs promeniern. Glauben doch oft nackte Leiber, Daß sie an sich imponiern. Wie ausgetretene Schuhe Sind diese Kähne. Hat jeder Kahn
Solch friedlich häusliche Ruhe, Hat keiner das Getue Der preußischen Eisenbahn. In jedem Kinderwagen Am Strande rollt ein Kind.
Keins dieser Kinder wird fragen, Was Schleppkähne sind.
Eingetragen am 08.11.2011 09:34:49 von 2rhyme
Autor: Joachim Ringelnatz
Quelle: de.wikisource.org
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