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Der gemachte Mann (Andere Gedichte)

Der gemachte Mann

Mit Kopf, Genie und Ellenbogen
Brach ich im Leben mir die Bahn.
Nun hab ich mich zurückgezogen
Und seh die Welt von oben an.

Wenn ich so aus dem Fenster gucke

Und unten geht ein armer Tropf,
 - Nur Lumpen gehn zu Fuß - so spucke
Ich ihm recht huldvoll auf den Kopf.

Daß jeder aus dem Menschenknäuel

Durch die Natur mein Bruder sei –

Dies Wort ist mir ein wahrer Greuel,
Und ich erklär's als Eselei.

Tritt dieser Wahnsinn mir entgegen,
Bekämpf ich schroff ihn bis zuletzt:

Die andern sind nur meinetwegen

Vom Schicksal auf die Welt gesetzt.

Daß sie mir meinen Acker düngen
Mit ihrem Schweiß, ist Schicksalsschluß,
Und dafür, daß sie sich verjüngen,

Ist ja gesorgt im Überfluß.


Dem Arbeitsmann, dem schlichten, wackern,
Sind feste Grenzen abgesteckt:
Er hat für mich sich abzurackern,
Und wer sich weigert, der verreckt.

So ist's des Allerhöchsten Wille,

Und dieser Fügung beug ich mich;
Auch danke laut wie in der Stille
Ich meinem Gott allsonntäglich.

Schon in der Bibel kann man's lesen,

Und darauf schwör ich Stein und Bein:

So, wie es ist, ist's stets gewesen
Und wird es auch in Zukunft sein.



Eingetragen am 08.11.2011 09:33:14 von 2rhyme
Autor: Rudolf Lavant
Quelle: de.wikisource.org
Weitere Informationen unter: http://de.wikisource.org



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