Sommermorgenmarschenlandidyll (Lustige Gedichte)
Sommermorgenmarschenlandidyll
Der Strom liegt silbern schimmernd noch im Bett, ungewaschen und doch nass, nackt und doch komplett. Fest verufert strömt er vor sich hin, dem Meere zu, verströmt sich süß und findet salzig seine letzte Ruh’. Die Kühe liegen marschfett wiederkäuend auf der Erde, auf der nächsten Koppel weiden rasenmähend Pferde. Die Schwälbchen fliegen Grasspitzen streifend tief dazu kräht der Fasanenhahn stolz, laut und schief. Die Fische treiben schuppig sich im Siel herum und schweigen schwimmend, maulfaul, stumm. Bäume bauschen bloße Blätter blüh im Winde, gut geschützt durch ihre rissigraue Borkenrinde. Der alte Hofhund hechelt lefzenhängend, mühsam gichtig sich zum Fressnapf drängend. Des Hauses Katze, die schwarz weiße, achtet drauf, dass er sie nicht gleich beiße. Schafe schlemmen schnaufend Gras am Deich, schwarze Wolken ziehen drüber hin. Es regnet gleich! Bettwarm nestflüchtende Frau mit Ringellocken umtobtem Gesicht inspiriert glockenhelllachend zum reimrauschenden Gedicht. Weiß auch das Wetter noch nicht recht was es heut’ will, ich liebe dieses satte Sommermorgenmarschenlandidyll! Jens Wohlkopf, 2012
Eingetragen am 15.06.2012 10:15:39 von Federstilzchen
Autor: Jens Wohlkopf
Quelle: Eigenes Gedicht
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