Thut auf gestohlen Brod sich wunderviel zu gut.
Auch sie gewohnt ihr Nachtgesicht zu malen
Und kokettirt mit einer Büchse Blut.
Der Mond – und das mag ihm Herodes danken!
Verspart sein Bestes auf die liebe Nacht.
Frau Ramlerin verzehrt bei Tag die Franken,
Die sie zu Nachtzeit eingebracht.
Der Mond schwillt an und wird dann wieder mager,
Wenn eben halt ein Monat über ist;
Auch dieses hat Frau Ramlerin vom Schwager,
Doch, sagt man, braucht sie längre Frist!
Der Mond prunkirt auf sein paar Silberhörner,
Und dieses macht er schlecht,
Sie sieht sie an Herrn Ramler gerner,
Und darinn hat sie recht.
O.
Eingetragen am
08.11.2011 09:35:20 von
2rhyme
Autor:
Friedrich Schiller
Quelle:
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