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Danach (Tucholsky) (Andere Gedichte)

Es wird nach einem Happy-end
im Film jewöhnlich abjeblendt.
     Man sieht bloß noch in ihre Lippen
     den Helden seinen Schnurrbart stippen –

     da hat sie nu den Schentelmen …

          Na, un denn –?

Denn jehn die Beeden brav ins Bett.
Na ja … diss is ja auch janz nett.
     A manchmal möcht man doch jern wissen:

     Wat tun se, wenn se sich nich kissen?

     Die könn ja doch nich imma penn …!
          Na, un denn?

Denn säuselt im Kamin der Wind.
Denn kricht det junge Paar n Kind.

     Denn kocht sie Milch. Die Milch looft üba.

     Denn macht er Krach. Denn weent sie drüba.
     Denn wolln sich Beede jänzlich trenn …
          Na, un denn?

Denn is det Kind nich uffn Damm.

Denn bleihm die Beeden doch zesamm.

     Denn quäln se sich noch manche Jahre.
     Er will noch wat mit blonde Haare:
     vorn dof und hinten minorenn …
          Na, un denn?

Denn sind se alt. Der Sohn haut ab.

Der Olle macht nu ooch bald schlapp.
     Vajessen Kuß und Schnurrbartzeit –
     Ach, Menschenskind, wie liecht det weit!
     Wie der noch scharf uff Muttern war,

     det is schon beinah nich mehr wahr!

     Der olle Mann denkt so zurück:
     Wat hat er nu von seinen Jlück?
     Die Ehe war zum jrößten Teile
     vabrühte Milch un Langeweile.

Un darum wird beim Happy-end

im Film jewöhnlich abjeblendt.

  1. ? Peter Panter über Georges Courteline in: Die Weltbühne, 25.09.1928, Nr. 39, S. 500.: »[…] es ist eben der Mann, der sich in sein Privatwappen gemalt hat: „Et après?“ Und wenn man es übersetzte, so sagte er uns vielleicht: „Na und?“ […]«


Eingetragen am 08.11.2011 09:33:07 von 2rhyme
Autor: Kurt Tucholsky
Quelle: de.wikisource.org
Weitere Informationen unter: http://de.wikisource.org



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