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Der Begleiter (Andere Gedichte)

DER BEGLEITER


Hans, der soeben in der Stadt
Sein fettes Schwein verwertet hat,
Ging spät nach Haus bei Mondenschein.
Ein Fremder folgt und holt ihn ein.

Grüß Gott, rief Hans, das trifft sich gut,

Zu zweit verdoppelt sich der Mut.

Der Fremde denkt: Ha zapperlot,
Der Kerl hat Geld, ich schlag ihn tot,
Nur nicht von vorn, daß er es sieht,

Dagegen sträubt sich mein Gemüt.


Und weiter gehn sie allgemach,
Der Hans zuvor, der Fremde nach.

Jetzt, denkt sich dieser, mach ich’s ab.
Er hob bereits den Knotenstab.

Was gilt die Butter denn bei euch?

Fragt Hans und dreht sich um zugleich.

Der Fremde schweigt, der Fremde stutzt,
Der Knittel senkt sich unbenutzt.

Und weiter gehn sie allgemach,

Der eine vor, der andre nach.


Hier, wo die dunklen Tannen stehn,
Hier, denkt der Fremde, soll’s geschehn.

Spielt man auch Skat bei euch zuland?
Fragt Hans und hat sich umgewandt.

Der Fremde nickt und steht verdutzt,

Der Knittel senkt sich unbenutzt.

Und weiter gehn sie allgemach,
Der eine vor, der andre nach.

Hier, denkt der Fremde, wo das Moor,

Hier hau ich fest ihm hinters Ohr.


Und wieder dreht der Hans sich um.
Prost, rief er fröhlich, mögt Ihr Rum?
Und zog ein Fläschlein aus dem Rock.

Der Fremde senkt den Knotenstock,

Tät einen Zug, der war nicht schwach,

Und weiter gehn sie allgemach.

Schon sind sie aus dem Wald heraus,

Und schau, da steht das erste Haus.
Es kräht der Hahn, es bellt der Spitz.

Dies, rief der Hans, ist mein Besitz.

Tritt ein, du ehrlicher Gesell,
Und nimm den Dank für dein Geleit.

Doch der Gesell entfernt sich schnell,
Vermutlich aus Bescheidenheit.



Eingetragen am 08.11.2011 09:33:13 von 2rhyme
Autor: Wilhelm Busch
Quelle: de.wikisource.org
Weitere Informationen unter: http://de.wikisource.org



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