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Sauflied, ganz allein (Andere Gedichte)

Sauflied, ganz allein von Theobald Tiger

                                        Alle Rechte vorbehalten

Manchmal denke ich an dich;
das bekommt mich aber nich,
          denn am nächsten Tag bin ich so müde.
Du mein holdes Glasgespinst!

Ob du dich auf mich besinnst?

          Morgens warst du immer etwas prüde.
               Darum trink ich auf dein Wohl
               dieses Gläschen Alkohol!
               Braun und blond – rot und schwarz –

                    Ihr sollt leben!


Kind, der Wein der schmeckt nach Leim,
denn er stammt aus Rüdesheim –
          und sein Schein wird blaß und blasser.
Ich schenk mir noch ein Gläschen ein,

denn sie haben dort am Rhein

          so ein gut’s, gesundes Wasser.
               Und darum trink ich auf dein Wohl
               dieses Fläschchen Alkohol!
               Braun und blond – rot und schwarz –

               ihr sollt leben!


Deine Augen waren blau
ganz genau wie bei der Frau
          Erna Margot Glyn Kaliski.
Rheinwein ist nicht stark genug,

darum nehm ich einen Schluck

          von dem guten, gelben Whisky.
               Und ich trinke auf dein Wohl
               dieses Fläschchen Alikol –
               Braun und blond – black and white …

               Ihr sollt leben!


Tinte, Rotwein und Odol
sind drei Flüssigkeiten wohl –
          davon kann der Mensch schon leben.
So schön kannst du gar nicht sein,

wie in meinen Träumerein –

          so viel kannst du gar nicht geben.
               Allerschönste Frauenzier,
               ach, wie gut, daß du nicht hier!
               O, wie gerne man doch küßt,

               wenn die Frau wo anders ist …!

               Und darum trink ich auf dein Wohl!
               Nun ade, mein Land Tirol!
               Lebe wohl! Nur in den kleinen Räuschen
               lebe wohl, kann die Frau uns nicht enttäuschen!

               Lebe wohl! Mein Land Tirol!

                    Lebe wohl –! Lebe wohl –!



Eingetragen am 08.11.2011 09:34:53 von 2rhyme
Autor: Kurt Tucholsky
Quelle: de.wikisource.org
Weitere Informationen unter: http://de.wikisource.org



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